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Im Willi Münzenberg Forum finden wir Hinweise auf eine besondere Ausstellung, die 2014 und 2015 in Zwickau, Köln und Dresden stattfindet:

„Seit April des Jahres 2013 nun finanziert wiederum die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein auf zwei Jahre ausgelegtes sog. „Erkenntnistransferprojekt“. Damit werden Unternehmungen bezeichnet, in denen Grundlagenforschungen in Kooperation mit Partnerinstitutionen in Anwendungen umgesetzt werden. Was bisher nur für Technik- oder Naturwissenschaften möglich war, gilt seit kurzem auch für Geisteswissenschaften: Die Ergebnisse des DFG-Projekts werden 2014 und 2015 in drei Ausstellungen zu sehen sein. Sie wird unter dem Titel „Das Auge des Arbeiters. Arbeiterfotografie und Kunst um 1930“ vom 23. Mai bis 3. August in den Kunstsammlungen Zwickau, vom 14. August bis 12. Oktober im Käthe Kollwitz Museum Köln und vom 22. März bis 28. Juni 2015 im Stadtmuseum Dresden gezeigt, dort verbunden mit einer abschließenden Tagung.

Eingespannt zwischen einen Prolog und einen Epilog gestattet die sechs Kapitel gegliederte große Menge Bildmaterials aus Dresden, Bautzen, Leipzig, Plauen und Zwickau nicht nur einen Blick auf Alltag und Arbeiterkultur der 1920er Jahre. Die Bilder werden so angeordnet, daß das Sehen der Amateure thematisiert und nachvollziehbar wird: als Wegbewegung vom rein „dokumentarischen“ hin zu einem „bildmäßigen“ Zeigen der Welt, um diese zu erklären und für ihre Veränderung zu agitieren. Außerdem werden in den drei Orten die Arbeiterfotografien unterschiedlich auf die übrigen Bildwelten der Weimarer Republik bezogen: in Zwickau auf die Malerei der Neuen Sachlichkeit, in Köln auf Zeichnungen und Grafik von Käthe Kollwitz, in Dresden auf politische und Werbe-Plakate und die „Stadt als Bild“.

Verbunden sind die Ausstellungen mit einem umfangreichen Begleitbuch, das im Spector Verlag Leipzig erscheinen wird. Es fächert in einem dutzend Aufsätzen die Thematik differenziert auf, ist ausgesprochen reich (und farbig!) illustriert und präsentiert außerdem alle Fotografien von Albert Hennig aus dessen Nachlass in den Kunstsammlungen Zwickau.“

Zwickau ist bald vorbei, Köln fängt bald an.